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Herzkatheter

In zwei mit modernster Technik ausgestatteten Herzkatheterlaboren führen wir täglich zahlreiche Herzkatheteruntersuchungen und Koronarinterventionen durch. Dabei reicht das Spektrum von der reinen Diagnostik bei Herzklappenfehlern über die „normale“ Ballondilatation mit Stentimplantation bis zu komplexen Maßnahmen wie der Rotablation schwer verkalkter Gefäßverengungen oder der Wiedereröffnung chronisch verschlossener Gefäße (CTO).

Um unsere Behandlungsqualität kontinuierlich zu analysieren und dann auch zu verbessern, nehmen wir am nationalen FiTT-STEMI-Register (www.fitt-stemi.com) teil. In diese Datenbank pflegen wir die Behandlungszeiten und -ergebnisse unserer Herzinfarktpatienten ein. In regelmäßigen Abständen bekommen wir eine ausführliche Analyse der Daten, um daraus ablesen zu können, in welchen Bereichen wir uns verbessert haben und wo noch Verbesserungspotenzial besteht.

Zu den einzelnen in unserem Herzkatheterlabor angewendeten Verfahren haben wir Ihnen Informationen zusammengestellt.

Allgemeine Verfahren
Koronarangiographie (Linksherzkatheteruntersuchung)

Die Linksherzkatheter-Untersuchung dient der bildlichen Darstellung der großen Herzkranzgefäße. Nach Lokalanästhesie wird eine Arterie punktiert. Wir verwenden in den meisten Fällen die A. radialis am Handgelenk, da sich dieser Zugang als sicherer und auch komfortabler für Patienten erwiesen hat. Ist die Untersuchung über die Hand nicht möglich, so kann sie auch über einen Zugang in der Ellenbeuge oder in der Leiste erfolgen. Nach der Punktion der Arterie wird eine Schleuse eingeführt. Über die eingebrachte Schleuse kann unter Röntgenkontrolle ein Katheter bis zum Herzen geführt werden. Durch Röntgenkontrastmittel werden die Herzkranzgefäße oder auch evt. vorhandene Bypässe dargestellt. Die Untersuchung dauert etwa 10 Minuten und kann mit einer Darstellung der linken Herzkammer (Lävokardiographie) und einer Rechtsherzkatheter-Untersuchung kombiniert werden. Wenn bei der Koronarangiographie kritische Verengungen an den Herzkrangefäßen festgestellt werden, wird fast immer eine Ballonaufdehnung (Dilatation, PTCA) mit anschließender Stent-Implantation zur direkten Behandlung angeschlossen. Nur in seltenen Fällen, z.B. bei zahlreichen Verengungen in verschiedenen Gefäßen, ist eine Behandlung mit Stents nicht mehr sinnvoll und eine Bypass-Operation notwendig. Nach Abschluss der Untersuchung über das Handgelenk wird die Schleuse entfernt und für einige Stunden ein Druckband angelegt. Bettruhe muss in diesem Fall nicht eingehalten werden.

Wurde die Leiste punktiert, kann ein Verschlusssystem verwendet werden, das in den folgenden Wochen komplett vom Körper abgebaut wird. Eine begrenzte Zeit (4-6 Stunden) muss dann allerdings Bettruhe eingehalten werden.

koronaangiographie

Koronarangiographie

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Ballonangioplastie/Stentimplantation

Liegt eine relevante Verengung (Stenose) einer oder mehrerer Koronararterien vor, wird in den meisten Fällen eine Ballonaufdehnung (PTCA) mit Stentimplantation durchgeführt. Üblicherweise erfolgt diese Behandlung direkt im Anschluss an die Koronarangiographie. Bei Vorliegen bestimmter Begleiterkrankungen (z.B. Mehrgefäß-Erkrankung, Nierenschwäche) ist eine Behandlung mehrerer Stellen nicht in einer Sitzung sinnvoll und eine 2. Sitzung kann notwendig werden.
Über spezielle Katheter (sog. Führungskatheter), die in verschiedenen Größen und Formen verfügbar sind und individuell gewählt werden, wird das zu behandelnde Koronargefäß sondiert. Dann wird unter Röntgenkontrolle ein Führungsdraht durch die Verengung geführt und diese zunächst mit einem Ballon aufgedehnt. Im Anschluss wird in die Verengung ein Stent eingeführt und mit hohem Druck (ca. 12-20 atü) freigesetzt. Wir verwenden ausschließlich medikamentenbeschichtete Stents (sog. „drug eluting“-Stents, DES). Diese haben sich im Vergleich zu unbeschichteten Stents als deutlich effektiver erwiesen, d.h. es kommt erheblich seltener zu erneuten Verengungen innerhalb der Stents. Für spezielle Situationen stehen medikamentenbeschichtete Ballons (sog. „drug eluting balloons“, DEB) zur Verfügung.

Bei stark verkalkten oder sonstigen komplexen Verengungen halten wir zur Therapie weitere Behandlungsoptionen (siehe Blade-Angioplastie, Rotablation) bereit.

Außer bei akuten Koronarsyndromen (Infarkt) kann ein Patient unsere Klinik im Fall einer unkomplizierten Behandlung bereits nach 1-2 Tagen verlassen.

Stent

Stent

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Lävokardiographie

Die Lävokardiographie dient der Darstellung der Größe und Funktion der linken Herzkammer (Ventrikel). Sie wird ausschließlich zusammen mit einer Koronarangiographie durchgeführt. Mit einem speziellen Katheter (sog. „Pigtail“-Katheter) wird über die Aortenklappe die linke Herzkammer sondiert. Darüber werden sowohl die Blutdrücke im und außerhalb des Herzens gemessen, als auch ca. 30 ml Röntgen-Kontrastmittel verabreicht, um die Herzleistung und die Funktion der Aorten- und Mitralklappe beurteilen zu können. In speziellen Situationen (Aortenaneurysma, Aortenklappeninsuffizienz, Planung eines Klappenersatzes durch Kathetertechnik = TAVI) gelingt in gleicher Weise über den Pigtailkatheter die Darstellung der thorakalen Aorta (Hauptschlagader).

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Spezielle Verfahren
Intravaskulärer Ultraschall (IVUS)

Der IVUS dient der intravaskulären Diagnostik von Koronargefäßen. Zusätzlich zur Darstellung der Koronargefäße im Röntgenbild kann er den Schweregrad einer Verengung und den Grad der Verkalkung besser darstellen und dient damit der genaueren Planung einer Ballonaufdehnung und Stentimplantation. Außerdem können der Erfolg und die Qualität einer Stentimplantation genauer beurteilt werden als mit der Koronarangiographie allein.

Über den bereits liegenden Katheter wird eine kleine Ultraschallsonde in die betroffene Koronararterie eingeführt und das Gefäß auf einem Bildschirm dargestellt. Mittels spezieller Messverfahren kann die Koronararterie genau beurteilt und das weitere Vorgehen geplant werden.

IVUS ist nicht in jedem Fall notwendig und wird daher nicht routinemäßig bei jeder Koronarangiographie verwendet. Er ist im Bedarfsfall aber jederzeit verfügbar.

IVUS

IVUS

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Optische Kohärenztomographie (OCT)

OCT nutzt Infrarot-nahes Laserlicht um Bilder aus Koronargefäßen zu erstellen, die detaillierter sind als ältere bildgebende Technologien – wie zum Beispiel die Röntgendurchleuchtung oder intravaskulärer Ultraschall (IVUS). OCT ist besonders hilfreich bei der Stentimplantation, da die hochauflösenden Bilder genau zeigen, wie die Gefäßstütze das Gefäß offenhält und ob sie richtig an der Gefäßwand positioniert wurde. Dadurch kann die Therapie optimiert werden.

Wie beim intravaskulären Ultraschall (IVUS) wird eine Sonde über den bereits liegenden Katheter in das Koronargefäß geführt. Mit einem automatisierten Rückzug wird die Sonde durch den zu beurteilenden Gefäßabschnitt gezogen und nimmt innerhalb weniger Sekunden dabei hochauflösende Bilder auf. Diese können anschließend nachbearbeitet werden. Beispielsweise können Verengungen in ihrer Länge und ihrem Schweregrad sehr genau vermessen werden. Eine Limitation der Technik ist, dass für die Erstellung der Bilder Kontrastmittel erforderlich ist. Bei komplexen Interventionen wird manchmal aber bereits ohnehin eine größere Menge benötigt, so dass in diesen Fällen häufiger auf IVUS zurückgegriffen wird. Für die IVUS-Technologie ist kein Kontrastmittel notwendig.

OCT wird nicht routinemäßig bei jeder Koronarangiographie verwendet. Sie ist aber im Bedarfsfall jederzeit verfügbar.

OCT

OCT

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Fraktionelle Flussreserve (FFR)

Die Messung der FFR ermöglicht die funktionelle Beurteilung einer Verengung. Sie wird im Rahmen einer Koronarangiographie immer dann eingesetzt, wenn anhand des angiographischen Befundes allein nicht exakt eingeschätzt werden kann, ob ein Befund wirklich behandlungsbedürftig ist. Dies ist zum Beispiel dann der Fall, wenn eine Verengung angiographisch nicht unbedingt hochgradig erscheint, ein Patient aber dennoch typische Beschwerden beklagt.

Über den bereits liegenden Katheter wird ein spezieller Draht (sog. Druckdraht) unter Röntgenkontrolle in das betroffene Koronargefäß über die Engstelle hinaus eingeführt. Anschließend wird dem Patienten über einen Gefäßzugang für ca. 2 Minuten ein Medikament (Adenosin) verabreicht, das für diesen Zeitraum eine maximale Gefäßweitstellung (Hyperämie) verursacht. Über den Draht wird dann simultan der Blutfluss vor und hinter der Verengung gemessen. Aus dem Quotienten dieser Druckwerte resultiert die sog. fraktionelle Flussreserve (FFR). Diese liegt in einem gesunden Gefäß bei 1,0, da der Blutdruck in allen Bereichen gleich ist. Liegt eine Verengung vor, so fällt der Blutdruck hinter dieser ab und der Quotient sinkt. Bei Werten zwischen 1,0 und 0,80 ist aus prognostischen Gründen eine interventionelle Therapie noch nicht erforderlich, bei einem Ergebnis <0,80 ist eine Stentimplantation sinnvoll und kann über den bereits liegenden Draht erfolgen.

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iFR (instantaneous wave-free ratio)

Inzwischen gibt es mit der sogenannten „iFR“ („Instantaneous wave-free Ratio“) eine Weiterentwicklung der klassischen FFR. Gleich in zwei großen Vergleichsstudien (DEFINE-FLAIR, SWEDEHEART), an denen insgesamt mehr als 4.500 Koronarpatienten beteiligt waren, konnte jetzt nachgewiesen werden, dass eine iFR-gesteuerte Therapie der FFR-gesteuerten Vorgehensweise nicht unterlegen ist - und in mancher Hinsicht Vorteile bietet. Solche Vorteile der neuen Methode sind ein geringerer Aufwand (keine Adenosingabe) und weniger Nebenwirkungen. Patienten, bei denen die iFR-Methode zur Anwendung kommt, berichten während der Prozedur deutlich seltener über Beschwerden wie Brustschmerz und Luftnot, die bei der FFR-Messung auf die Verabreichung des Adenosins zurückgehen.
Das Prinzip der Messung besteht darin, dass die Blutdrücke vor und hinter der Stenose nur zu einem bestimmten Zeitpunkt des Herzzyklus (Diastole) miteinander verglichen werden. Auch ohne medikamentöse Gefäßerweiterung durch Adenosin wird aus diesen Blutdrücken ein Quotient ermittelt. Unterhalb von 0,89 besteht die Indikation zu einer Behandlung der Verengung, oberhalb davon nicht.

invasive Messung der hämodynamischen Relevanz von Koronarstenosen (iFR, FFR

invasive Messung der hämodynamischen Relevanz von Koronarstenosen (iFR, FFR)

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PFO-/ASD-Verschluss

Angeborene Kurzschlussverbindungen zwischen den beiden Herzvorhöfen können im Laufe des Lebens therapiebedürftig werden. Ein Persistierendes Foramen Ovale (PFO) ist ein Relikt des Fetalkreislaufs und stellt keine krankhafte Veränderung, sondern eine Normvariante dar. Verwachsen die beiden Anteile der Vorhofscheidewand in den Monaten nach der Geburt nicht, dann kann unter bestimmten Umständen eine Lücke in der Trennwand freigegeben werden, die die Passage von Blut oder auch Blutgerinnseln von der rechten in die linke Vorkammer ermöglicht. Auf diesem Weg können Schlaganfälle entstehen. Bei einer solchen Konstellation kann das PFO durch ein Schirmchen verschlossen werden, um weitere Schlaganfälle zu verhindern.

Ein Vorhofseptumdefekt (ASD) stellt demgegenüber eine „krankhafte“ Veränderung durch einen tatsächlichen Substanzdefekt in der Trennwand dar, d.h. es fehlt ein Stück der Trennwand. Ist der Defekt klein, hat er meist keine Bedeutung und wird nicht selten nur zufällig entdeckt. Allerdings kann auch ein kleiner Defekt, ähnlich einem PFO, einen Schlaganfall begünstigen. Bei größeren Defekten fließt kontinuierlich Blut von einer Herzseite auf die andere. Das kann das Herz belasten und stellt einen Grund für einen Schirmchenverschluss des ASD dar. Durch einen Katheter, der über die Leistenvene eingeführt wird, kann ein solches Schirmchen in der Regel problemlos in relativ kurzer Zeit (10 Minuten) im Herzen verankert werden.

Anschließend wird für 2 Monate Clopidogrel und für 6 Monate ASS 100 eingenommen. Danach kann auch dies abgesetzt werden, sofern keine andere Indikation für die Fortführung dieser Therapie besteht. Für 6 Monate sollte bei bestimmten Eingriffen eine Endokarditisprophylaxe erfolgen. Hierzu wird ein Endokarditisausweis ausgehändigt. Ambulante TEE-Kontrolltermine werden nach 1, 3 und 6 Monaten vereinbart.

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LAA-Verschluss

Bei Patienten, die aufgrund von Vorhofflimmern eine Indikation zur oralen Antikoagulation (Blutverdünnung) haben, aber eine Kontraindikation aufweisen oder Blutungskomplikationen unter dieser hatten, besteht seit einigen Jahren die Möglichkeit zum Verschluss des linken Vorhofohres. Ist das Vorhofohr verschlossen, dann ist eine Blutverdünnung langfristig meist nicht mehr notwendig, denn diese Medikamente verhindern die Entstehung von Blutgerinnseln, die sich bei Vorhofflimmern fast immer im linken Vorhofohr bilden.

Es wird ein Zugang in die Femoralgefäße gelegt. Der Patient ist während der Untersuchung tief sediert, jedoch nicht in Vollnarkose. In die rechte Leistenvene wird eine lange Schleuse gelegt, über die dann unter TEE-Kontrolle eine transseptale Punktion durchgeführt wird. Nun wird das Vorhofohr sowohl mittels TEE, als auch angiographisch ausgemessen und ein passendes Verschlussschirmchen ausgewählt. Dieses wird dann im Vorhofohr entfaltet und nach TEE und radiologischer Lagekontrolle freigesetzt. Die Prozedur dauert ca. 1 Stunde. Danach wird dem Patienten ein Druckverband bis zum Folgetag angelegt. Die in der Regel bereits kurz vor der Maßnahme abgesetzte Blutverdünnung wird für 2 Monate durch Clopidogrel und ASS 100 in Kombination und dann für weitere 4 Monate durch ASS alleine ersetzt. Danach kann auch dies abgesetzt werden, sofern keine andere Indikation für die Fortführung dieser Therapie besteht. Für 6 Monate sollte bei bestimmten Eingriffen eine Endokarditisprophylaxe erfolgen. Hierzu wird dem Patienten ein Endokarditisausweis ausgehändigt. Ambulante TEE-Kontrolltermine werden nach 1, 3 und 6 Monaten vereinbart.

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Wiedereröffnung chronischer Koronararterienverschlüsse (CTO-Prozeduren)

Sind Koronargefäße mehr als 3 Monate verschlossen, so bezeichnet man sie als chronisch verschlossen (CTO = chronic total occlusion). Da sich die Gefäße über Monate oder auch Jahre langsam verengen, bis sie schließlich ganz verschlossen sind, bildet das Herz durch diesen chronischen Ischämiereiz Umgehungskreisläufe (Kollateralgefäße) aus, die in vielen Fällen zumindest eine Versorgung des Herzmuskels hinter dem chronischen Verschluss so weit gewährleisten, dass der Muskel nicht abstirbt. Regelhaft reicht die Versorgung des Herzmuskels über diese Kollateralgefäße unter Ruhebedingungen zwar aus, um ein Absterben des Herzmuskels zu verhindern, aber unter Belastungsbedingungen ist sie fast immer (>90%) unzureichend. Eine Wiedereröffnung bereits lange bestehender Verschlüsse kann daher sinnvoll sein. Dabei versucht man in der Regel zunächst das Gefäß antegrad, d.h. über den ursprünglichen Weg, zu eröffnen. Gelingt dies nicht, so versucht man in ausgewählten Fällen den Verschluss über die Kollateralgefäße „hintenherum“ (retrograd) zu überwinden. Diese CTO-Prozeduren gehören zu den technisch anspruchsvollsten Koronarinterventionen. Sie werden bei uns regelmäßig durchgeführt.

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Scaffolds

Seit einigen Jahren hat mit vollständig bioresorbierbaren medikamenten-freisetzenden Gefäßgerüsten (sog. Scaffolds) eine Innovation im Bereich der Stent-Technologie Einzug gehalten. Mit diesen Produkten können Verengungen behandelt werden, ohne ein dauerhaftes Implantat im Körper zu belassen.
Die ersten Generationen der Scaffolds haben im Alltag eine ausreichende Sicherheit nicht nachweisen können, so dass unter anderem das meist verwendete Produkt (Absorb®, Fa. Abbott) mittlerweile nicht mehr kommerziell verfügbar ist. Zwar ist die Entwicklung nicht zu Ende, da das Konzept an sich spannend ist und mit dem aktuell verfügbaren Fantom®-Device (Fa. REVA Medical) auch ein vielversprechender Ansatz besteht, aufgrund der aktuellen Sicherheitsbedenken implantieren wir aber derzeit keine Scaffolds.

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Rotablation

Die Rotablation ist ein seit vielen Jahren etabliertes Verfahren zur Behandlung stark verkalkter Verengungen, die sich nicht mittels eines konventionellen Ballons aufdehnen lassen und damit eine korrekte Stentimplantation verhindern. In diesen Fällen kann eine solche Verengung nach Passage mit einem speziellen Führungsdraht und Verwendung von Diamant-Bohrköpfen (Durchmesser 1,25 – 2,5 mm) erweitert werden, indem die verkalkten Anteile weggefräst werden, um anschließend durch Einsatz eines Ballons eine geeignete Voraussetzung zur Implantation eines Stents zu schaffen.

Rotablation

Rotablation

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Blade-Angioplastie

Bei stark verkalkten Stenosen, die sich mit einem konventionellen Ballon nicht behandeln lassen, besteht als Alternative oder auch als Ergänzung zur Rotablation die Möglichkeit der „Blade-Angioplastie“. Verwendet wird ein spezieller Ballon, der auf seiner Oberfläche kleine scharfe Messerchen (blade = Klinge) oder Drähte trägt, die sich während der Aufdehnung des Ballons in den Kalk der Stenose drücken und sie damit aufschneiden. Auf diese Weise wird der Widerstand des Kalks gebrochen und das Gefäß einer Stentimplantation zugänglich gemacht. Für den Patienten ist bei dieser Methode kein Unterschied im Vergleich zur konventionellen Ballon-Angioplastie spürbar.

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Thrombektomie

Insbesondere bei einem akuten Infarkt findet der Untersucher bei der Darstellung der Koronararterien im Bereich der Verengung bzw. des Verschlusses nicht selten ein Blutgerinnsel, das für die Durchblutungsstörung mitverantwortlich ist. Damit diese Gerinnsel nicht durch einen Ballon zerkleinert und in weiter peripher gelegene Gefäßabschnitte abgeschwemmt werden, aus denen sie dann nicht mehr entfernt werden können, kann in solchen Fällen ein Thrombektomiekatheter verwendet werden. Mit Hilfe dieses Katheters gelingt es in vielen Fällen, das Blutgerinnsel abzusaugen und auf diese Weise das Gefäß wieder zu eröffnen.

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Sonstige Verfahren
Rechtsherzkatheter

Die Rechtsherzkatheteruntersuchung (RHK), auch „Einschwemmkatheter“ genannt, dient vorrangig der Messung von Druckverhältnissen und Sauerstoffgehalt im Lungenkreislauf. Im Gegensatz zum Linksherzkatheter (Koronarangiographie) werden hier keine Blutgefäße dargestellt. Die Untersuchung erfordert daher keine Kontrastmittelgabe.

Hauptindikationen

  • Lungenerkrankungen (pulmonale Hypertonie)
  • Herzklappenfehler
  • Angeborene Vorhof- und Ventrikelseptum-Defekte

Technik

Eine große Vene wird punktiert (V. jugularis, V. subclavia, V. brachialis, V. femoralis). Unter Röntgendurchleuchtung kann der Rechtsherzkatheter bis in die Lungenarterie vorgeschoben werden. Dazu wird ein kleiner Ballon an der Spitze des Katheters aufgeblasen. Mit dem Blutstrom schwimmt der Ballon und damit der Katheter dann in aller Regel bis in die Zielposition. Dort wird er an bestimmten Stellen für kurze Zeit belassen, um Druck- und Sauerstoffwerte zu ermitteln. Die Untersuchung ist nicht schmerzhaft und dauert normalerweise etwa 20 Minuten.

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Myokardbiopsie

Bei bestimmten Herzmuskelerkrankungen (z.B. Myokarditis, Speichererkrankungen) kann die genaue Diagnose und damit die Planung einer Therapie durch die Analyse von Herzmuskelgewebe optimiert werden. Hierzu werden aus dem Myokard der rechten oder linken Herzkammer schmerzlos Gewebeproben entnommen. Über eine lange Schleuse oder einen konventionellen Herzkatheter, der unter Röntgenkontrolle in die entsprechende Kammer eingeführt wird, werden mit einem Bioptom 5-10 Proben entnommen.

Das Ergebnis liegt einige Tage nach Entnahme vor. Der Patient wird von uns über das Ergebnis informiert, damit die weitere Therapie- und Nachsorgeplanung besprochen werden kann.

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Perikardpunktion

Bei Ansammlung von größeren Flüssigkeitsmengen (Gewebewasser/Blut) im Herzbeutel (Perikard) spricht man von einem Perikarderguss. Es kann sich durch eine Einengung des Herzens durch die Flüssigkeit eine kritische Einschränkung der Herzleistung entwickeln. Herzrasen, Luftnot und Blutdruckabfall bis zum Schock können auftreten. Ursachen sind infektiöse, entzündliche oder auch tumoröse Erkrankungen. Auch chronische Nierenerkrankungen oder therapeutische Maßnahmen (Bestrahlung im Brustbereich, elektrophysiologische Eingriffe oder Herzkatheterinterventionen) kommen als Ursachen in Betracht.

Zur Entlastung des Herzens wird das Perikard mit einer Kanüle punktiert. Darüber kann zunächst mittels Ultraschall- oder Röntgen-Kontrolle ein Drainage-Katheter eingeführt werden, über den die Flüssigkeit abgelassen wird. Normalerweise wird dieser Katheter für 1-2 Tage belassen bis das Ergebnis der Laboranalysen des Punktats vorliegt. Gegebenenfalls kann vor Entfernung des Katheters ein Medikament zur Perikardverklebung (Perikardiodese) appliziert werden, um ein erneutes Auftreten des Ergusses zu verhindern.

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Assist Devices
ECLS/ECMO

Für planbare Hochrisikointerventionen oder auch bei Organversagen im Rahmen eines kardiogenen Schocks oder bei Lungenversagen steht als zusätzliche Therapieoption eine perkutan einsetzbare Herz-Lungen-Maschine (ECMO = extra-corporal-membrane-oxygenation/ECLS = extracardiac life support) zur Verfügung.

Die „Cardiohelp“ (Maquet) wird über großlumige Zugänge bei einem Schock als arterio-venöses ECLS verwendet. Dabei wird eine Schleuse (15-17F) in der Arteria femoralis und weitere in der Vena jugularis oder der Vena femoralis (23-25F) platziert. Das Blut wird über die venöse Schleuse angesaugt. In der Maschine wird das Kohlendioxid aus dem Blut eliminiert (Decarboxylierung) und Sauerstoff zugefügt (Oxygenierung). Über die arterielle Schleuse wird das Blut dem Patienten wieder zugeführt. Auf diesem Wege lassen sich die Organsysteme des Körpers durchbluten und mit Sauerstoff versorgen, wenn das Herz im Rahmen einer Schocksituation oder auch bei Interventionen, z.B. am linkskoronaren Hauptstamm, dazu nicht ausreichend in der Lage ist.

Das gleiche System wird als ECMO bei schwerem Lungenversagen veno-venös betrieben. Dabei werden beide Schleusen in großlumigen Venen platziert (V. femoralis, V. jugularis) und die Oxygenierungsfunktion der Lunge ersetzt, indem das Blut außerhalb des Körpers mit Sauerstoff angereichert wird. Diese Form der ECMO-Behandlung setzt eine weitestgehend intakte Herzleistungsfähigkeit voraus, da, anders als bei der arterio-venösen Form, das Herz selbst für die Verteilung des Blutes im arteriellen System verantwortlich ist.

Benötigt einer unserer Patienten aktuell ein solches System, dann wird es durch das ECMO/ECLS-Team der Uniklinik Düsseldorf implantiert und der Patient zur weiteren Behandlung nach Düsseldorf verlegt. Im Zuge der Erweiterung unserer Möglichkeiten möchten wir diese Therapie aber in der Zukunft auch in unserem Haus anbieten.

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Impella

Die Impella ist das weltweit einzige perkutan einsetzbare linksventrikuläre Unterstützungssystem (Assist Device). Sie wird über eine Arterie in der Leiste und unter Röntgenkontrolle in der linken Herzkammer platziert. Mit einer Art Propeller saugt die Pumpe im Herzen Blut an und befördert es in die Aorta. Dadurch wird die linke Herzkammer entlastet, benötigt weniger Sauerstoff und kann sich schneller erholen. Die Durchblutung der Koronararterien wird zusätzlich verbessert. Neben der 2,5-Liter-Pumpe, die im Rahmen einer Hochrisikointervention genutzt wird, steht eine 3,5 Liter-Pumpe (CP = Cardiac Power) zur Verfügung.

Bereits seit einigen Jahren wird die Impella-Technologie bei Hochrisikointerventionen und im kardiogenen Schock verwendet. Dabei beschränkt sich die Anwendung nicht ausschließlich auf Patienten mit infarktbedingtem Schock, sondern auch Schocksituationen mit anderen Ursachen wie z.B. eine akute, fulminant verlaufende Herzmuskelentzündung (Myokarditis), können überbrückt werden.

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Kontakt

Prof. Dr. med. Patrick Horn

Prof. Dr. med. Patrick Horn
Chefarzt

02166 394-2125
02166 394-27898

Dr. med. Timo Bömicke

Dr. med. Timo Bömicke
Ltd. Oberarzt

02166 394-3125
02166 394-27898

Aymen Hmida

Aymen Hmida
Oberarzt

02166 394-3289
02166 394-27898

 

Herzinfarkt-Hotline 02166 394-3333

 

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