Die Mitralklappeninsuffizienz gehört zu den häufigsten Herzklappenerkrankungen. Sie kann entweder durch einen degenerativen Defekt der Herzklappe selbst oder funktionell durch eine zugrunde liegende Herzinsuffizienz verursacht werden. Die Mitralklappeninsuffizienz führt zu einem ausgeprägten Blutrückfluss in die Lungengefäße, was zu erheblichen Leistungseinschränkungen führen und Atemnot verursachen kann.
Mit weltweit über 300.000 Eingriffen hat sich die kathetergestützte Mitralklappenreparatur mittels MitraClip oder auch Pascal-System als sichere und effektive Therapieoption für Patienten mit höheren OP-Risiko etabliert.
In unserer Klinik für Kardiologie und Angiologie im Eli wird die neuste Generation dieser Reparatursysteme eingesetzt. Der Eingriff wird im Herzkatheterlabor unter moderner 3D-echokardiographischer Ultraschall- und fluoroskopischer Kontrolle durchgeführt. Dabei wird ein spezielles Kathetersystem über eine Leistenvene bis in den rechten Vorhof eingeführt. Der Zugang zum linken Herzen erfolgt durch eine transseptale Punktion der Vorhofscheidewand. Das Device-System wird mithilfe des Steuerungskatheters an der Mitralklappe platziert, so dass beide Klappensegel erfasst und mittig verbunden werden, ähnlich einer Wäscheklammer. Dadurch kann die Insuffizienz reduziert oder sogar vollständig beseitigt werden.
Die Trikuspidalklappeninsuffizienz ist eine Herzklappenerkrankung, bei der die Trikuspidalklappe nicht mehr vollständig schließt. Dadurch fließt Blut in den rechten Vorhof zurück, was zu Symptomen wie Müdigkeit, Wassereinlagerungen (Ödeme), Luftnot und Herzrhythmusstörungen führen kann. Bleibt die Erkrankung unbehandelt, kann sie das Herz erheblich schwächen und die Lebensqualität stark beeinträchtigen.
In unserer Klinik bieten wir das fortschrittliche, minimalinvasive Verfahren zur Behandlung der Trikuspidalklappeninsuffizienz an. Kathetergestützten Therapien sind besonders für Patienten geeignet, für die eine konventionelle Operation ein Risiko darstellt.
Um die Funktion der Trikuspidalklappe wiederherzustellen, führen wir einen minimalinvasiven Eingriff im Herzkatheterlabor durch. Unter 3D-Echokardiographie und fluoroskopischer Kontrolle wird ein spezielles Kathetersystem über eine Leistenvene bis in den rechten Vorhof vorgeschoben. Dort wird die undichte Trikuspidalklappe mithilfe des TriClip- oder auch des Pascal-Systems repariert. Ziel des Eingriffs ist es, die Klappenfunktion wiederherzustellen und dadurch die weiter oben genannten Symptome zu lindern.
Ein entscheidender Vorteil dieser kathetergestützten Therapie ist die deutliche Reduktion des Risikos und der Erholungszeit im Vergleich zu einer offenen Herzoperation.
Die Mitralklappenstenose tritt häufig postentzündlich nach rheumatischem Fieber oder degenerativ auf. Durch die Behinderung des Bluteinstroms vom Vorhof in die Kammer wird die Herzfunktion erheblich eingeschränkt, was zu Atemnot und vermindertem Leistungsvermögen führen kann. Eine behandlungsbedürftige Mitralklappenstenose liegt vor, wenn die Klappenöffnungsfläche unter 1,5 cm² beträgt. Die kathetergestützte Ballonvalvuloplastie, auch „Sprengung“ der Mitralklappe genannt, wird in den aktuellen Leitlinien gegenüber einer Herzoperation mit Klappenersatz bevorzugt.
Dieser Eingriff wird ohne Vollnarkose unter kreislaufschonender Analgosedierung („Schlafnarkose“) im Herzkatheterlabor durchgeführt. Dabei kommen moderne 3D-echokardiographische Ultraschall- und fluoroskopische (Röntgendurchleuchtung) Techniken zur Anwendung. Der Zugang zur kathetergestützten Mitralklappenvalvuloplastie erfolgt über eine Punktion der Leistenvene (Vena femoralis). Von dort gelangt man durch eine Punktion der Vorhofscheidewand über den rechten in den linken Vorhof. Der Ballonkatheter wird vom linken Vorhof durch die verengte Mitralklappe in den linken Ventrikel geführt, auf Höhe der Mitralklappe positioniert und mit einem definierten Volumen aufgeblasen. Durch die Ballondehnung wird die Herzklappe erweitert, wodurch sich die Klappenöffnungsfläche dauerhaft vergrößert.
Sollte bei Patientinnen und Patienten eine hochgradige Aortenklappenstenose diagnostiziert werden und das OP-Risiko für einen operativen Klappenersatz zu hoch sein, dann gibt es die Möglichkeit einer interventionellen Behandlung der Aortenklappenstenose ohne offene Operation. Diese Eingriffe erfolgen überwiegend über einen Katheter mit Zugangsweg über die Leistengefäße und können in Lokalanästhesie ohne Vollnarkose und Herz-Lungen-Maschine durchgeführt werden. Unter Durchleuchtung wird eine Aortenklappenprothese exakt an der richtigen Stelle positioniert und expandiert. In der Regel bleibt der stationäre Verbleib im Krankenhaus nach dem Eingriff auf wenige Tage beschränkt.
Sollten Patientinnen und Patienten für dieses Verfahren geeignet sein, führen wir hierzu alle Vorbereitungen bei uns im Eli durch und organisieren einen Termin für die Behandlung.