Pro Jahr werden in der Radiologie der Städtischen Kliniken Mönchengladbach über 1600 MRT Untersuchungen der Prostata angefertigt.
Die bei uns erstellten Magnetresonanztomographien (MRT) der Prostata werden anhand der übermittelten Histologien (Gewebeanalysen aus der Prostata-Biopsie) fortlaufend validiert. Diese Qualitätskontrolle ergab gemittelt über die letzten Jahre eine Tumordetektionsrate bei PI-RADS 4 Befunden von ca. 68 % und bei PI-RADS 5 Befunden von 97 %. D.h. in diesen Fällen wurde ein Prostata-Karzinom in der Gewebeanalyse durch den Pathologen bestätigt.

Der Stellenwert der MRT der Prostata hat in den letzten Jahren durch wissenschaftliche Studienergebnisse stetig zugenommen und mit der aktuellen S3 Leitlinie wurde die Bedeutung des MRT in der Diagnostik des Prostata-Karzinoms unterstrichen.
Im Vordergrund stehen hierbei Detektionsuntersuchungen von klinisch bisher nicht gesicherten Karzinomen der Prostata. Aber auch bei Patienten, die bei bereits gesichertem Karzinom vor dem Einschluss in das Behandlungskonzept der aktiven Überwachung stehen, ist die Durchführung eines Prostata-MRTs zwingend notwendig. Erst durch den Ausschluss eines aggressiven Karzinoms ist die Durchführung der aktiven Überwachung verlässlich möglich.
Die MRT der Prostata stellt eine Kombination aus anatomischen und funktionellen Sequenzen dar. Die Methode hat in großen internationalen Studien eine sehr hohe Sensitivität bewiesen, dies bedeutet, dass die MRT sehr verlässlich Tumoren der Prostata darstellen kann. Prinzipiell können kleinere Tumoren der MRT entgehen, diese sind jedoch zumeist klinisch nicht relevant. Der Sinn des Prostata-MRT ist, klinisch relevante Karzinome zu detektieren. Im Vordergrund steht hier das Prinzip der Index-Läsionen, d.h. die aggressivsten Tumoren, die letztlich auch therapieentscheidend wären, sollen mittels MRT diagnostiziert und einer gezielten Biopsie zugeführt werden.
Bei der MRT der Prostata erfolgt die Befundung standardisiert nach einer von der europäischen Gesellschaft für urogenitale Radiologie (ESUR) publizierten Richtlinie, der sogenannten PI-RADS Klassifikation. Die neue Version PI-RADS V2.1 wurde bereits 2019 publiziert.
Prof. D. Blondin, Chefarzt der Klinik für Radiologie, Gefäßradiologie und Nuklearmedizin der Städtischen Kliniken Mönchengladbach, ist Autor und Co-Autor vieler wissenschaftlicher Studien und Veröffentlichungen sowie Mitherausgeber des ersten deutschsprachigen Fachbuches zum Prostata-MRT und der gezielten Prostata-Biopsie (UniMed Verlag Bremen 2020, 2. Auflage, ISBN 978-3-8374-1589-6).
Der Befund enthält für alle Läsionen eine Lokalisationsangabe nach der Regionenkarte PI-RADS v2.1.
Ein Prostata-MRT sollte möglichst in einem Zentrum mit hoher Erfahrung und in einem modernen MRT (1,5 oder 3 Tesla Magnetfeldstärke) erfolgen. Die Befundkommunikation an die zuweisende Urologin / den zuweisenden Urologen erfolgt ebenfalls nach den Empfehlungen der ESUR-Richtlinie PI-RADS.
Die Untersuchung erfolgt in Rückenlage und dauert ca. 25 min. Über einen venösen Zugang am Arm wird ein Medikament (Buscopan) zur Beseitigung der Darm- und Blasenperistaltik appliziert, um die Bildqualität zu optimieren, daher sollten Sie möglichst nicht alleine mit dem Auto zur Untersuchung kommen, sondern möglichst in Begleitung oder mit öffentlichen Verkehrsmitteln. Zum Untersuchungsprotokoll gehören neben Sequenzen zur Darstellung der Anatomie auch sogenannte funktionelle Sequenzen. Bei der Perfusion wird die Durchblutung der Prostata durch eine Kontrastmitteldynamik analysiert. Das MRT-Kontrastmittel wird ebenfalls über den venösen Zugang am Arm injiziert.
Die Auswertung eines Prostata-MRTs ist aufwendig und erfolgt PC-gestützt mit spezieller Software. Bei weiteren Fragen zum Prostata-MRT können Sie uns gerne kontaktieren.
Termine zum MRT über das Chefsekretariat: 02166 394 2171 oder über die Röntgen-Anmeldung: 02166 394- 2173.